2024: Alle freuen sich auf die drupa und können es kaum erwarten, endlich wieder in Düsseldorf zusammenzutreffen.
„Nach enger Absprache mit Ausstellern und Partnern muss die Weltleitmesse für Drucktechnologien drupa aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie für 2021 abgesagt werden. Die nächste Veranstaltung wird turnusgemäß vom 28. Mai bis 7. Juni 2024 stattfinden.“
Es war der 03. Dezember 2020, als ich die Online-Portale von P3 und Druckspiegel mit dieser Nachricht fütterte. Was folgte, waren eine virtual.drupa und das Warten auf den 28. Mai 2024, der nun mit raschen Schritten näherrückt. Nach acht Jahren Wartezeit dürfte für die Messe Düsseldorf diesmal gelten: Es wird so heiß gegessen wie gekocht wurde! Das Interview mit Sabine Geldermann, Director drupa, Portfolio Print Technologies, ist unter diesen Umständen Pflicht - und natürlich noch viel mehr!
2024: Alle freuen sich auf die drupa und können es kaum erwarten, endlich wieder in Düsseldorf zusammenzutreffen.
Frau Geldermann, es wird Ende Mai die erste „echte“ drupa seit acht Jahren geben. Die Erwartungen sind hoch. Was überwiegt derzeit: Vorfreude oder Nervosität?
Sabine Geldermann: Eindeutig die Vorfreude! Im Rahmen der drupa World Tour habe ich mich mit so vielen Kunden und Partnern über die drupa und über die Branche ausgetauscht und die Stimmung war eindeutig: Ob in Brasilien, Indien, China oder Vietnam - alle freuen sich auf die drupa und können es kaum erwarten, endlich wieder in Düsseldorf zusammenzutreffen. Dieses direkte Feedback gibt uns besonderen Rückenwind und viel Zuversicht für die letzten Vorbereitungen. Die Branche freut sich auf bahnbrechende Technologien und Produkteinführungen, die die drupa zur wichtigsten Veranstaltung für die weltweite Druck- und Verpackungsindustrie machen.
Auf welche Highlights können sich die Messebesucher in diesem Jahr freuen und wie sieht aktuell die Buchungslage aus?
S.G.: Die drupa belegt 18 Hallen, also das gesamte Düsseldorfer Messegelände. Rund 1.500 Aussteller aus 50 Nationen haben ihre Teilnahme zugesagt, darunter alle wichtigen Key-Player der Branche und spannende Newcomer. Was die drupa so einzigartig macht, sind aber nicht nur die hochkarätigen internationalen Aussteller, sondern auch das umfangreiche Rahmenprogramm. Es wird fünf Sonderforen geben: Der drupa cube, drupa next age (dna) sowie die touchpoints packaging, textile und sustainability greifen globale Megatrends, Zukunftstechnologien mit Wachstumspotenzial und Best Practices in einem umfassenden Themenspektrum auf. Globale Megatrends wie Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft, fortschreitende Digitalisierung, Automatisierung, KI, Robotik und mehr werden in unseren Konferenzen und auf den Bühnen unserer Aussteller eine wichtige Rolle spielen. Und auch digitale Drucktechnologien, digitale Verpackungs- und Veredelungslösungen sowie neue Materialien werden im Mittelpunkt stehen.
Ob in Brasilien, Indien, China oder Vietnam - alle freuen sich auf die drupa und können es kaum erwarten, endlich wieder in Düsseldorf zusammenzutreffen.
Corona, Kriege, gestörte Lieferketten, Energiekrise, Kostensteigerungen, Fachkräftemangel und mehr: Die Welt und die Wirtschaft haben sich in den letzten Jahren gravierend verändert. Welche Rolle kann die drupa in dieser Zeit spielen? Oder anders gefragt: Ist sie für die Branche Signal, Katalysator oder beides?
S.G.: Meiner Meinung nach ist die drupa zu aller erst ein starkes Signal an die Branche. Sie ist Benchmark für Innovationen im Bereich Drucktechnologien, an der sich alle messen. Hier werden die Themen gesetzt und diskutiert, die die Branche über Jahre prägen werden. Insofern kann man sie auch als Katalysator für Weiterentwicklung sehen. Zudem ist sie Branchenplattform, ein Hub für Wissenstransfer und natürlich auch ein riesiger Marktplatz für zahlreiche Geschäftsabschlüsse. Unser klares Ziel ist es, den internationalen Ausstellern und Besuchern den optimalen ROI zu ermöglichen. Dafür schafft die drupa die passende Plattform für Investitionen und für die Erschließung von Kundenpotenzialen aus neuen vertikalen Märkten. Dabei ist sie immer auch ein Spiegelbild der Branche. So stehen auf der drupa 2024 vor allem die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung im Fokus; zwei weitere Katalysatoren, die einen massiven Einfluss auf die Print-Industrie haben. Die drupa zeigt, wie Spitzentechnologien und Lösungen in allen Bereichen der Print- und Packaging-Industrie sowie Zukunfts- und Querschnittstechnologien unter diesem Einfluss weiterentwickelt werden.
Zuletzt gab es die virtual.drupa im April 2021. Würden Sie sagen, dass dieses Event die drupa rückblickend verändert hat? Welche Ideen und Konzepte von 2021 wurden für die drupa 2024 (ggf. in angepasster Form) übernommen?
S.G.: Die virtual.drupa war eine wichtige Brücke, um der Branche auch in der Corona-Pandemie eine bedeutende Plattform zu bieten. Aber sie hat uns auch vor Augen geführt, wie wichtig der persönliche Austausch vor Ort am Messestand, in Vorträgen und Podiumsdiskussionen ist. Die drupa steht für eine ganz besondere Atmosphäre, für Inspiration und eine internationale Community, die sich in Düsseldorf trifft; sie bietet ein inspirierendes Kundenerlebnis voller innovativer Formate und entwickelt eine Dynamik, die spontane Interaktionen ermöglicht und vor allem Maschinen und Technologien haptisch erlebbar macht. Diesen emotionalen, eventhaften Charakter virtuell 1:1 nachzubilden, ist nahezu unmöglich. Wir haben für die virtual.drupa und auch auf dem Weg zur drupa 2024 viel in den digitalen Auftritt der Messe investiert, was uns natürlich jetzt zu Gute kommt. So hat sich zum Beispiel das Matchmaking-Tool etabliert, wo sich Aussteller und Besucher im Vorfeld der Messe vernetzen können. Unser drupa blog wartet mit spannenden Inhalten aus der Branche auf, die Aussteller- und Produktdatenbank wird stetig verbessert und auch die Ausstellerprofile haben neue Features hinzugewonnen. Bei allen großen Herausforderungen, die die Corona-Krise mit sich gebracht hat, war sie doch auch für die Messe Düsseldorf ein Katalysator und Anstoß für die digitale Transformation.
Zur drupa gehört auch eine Reihe an Foren und Touchpoints – drupa cube, drupa next age sowie die touchpoints packaging, textile und sustainability. Was kann sich der Besucher davon erwarten und wer steuert die Inhalte bei?
S.G.: Wir konnten hochkarätige, internationale Experten auf Partnerseite für unseren Sonderforen gewinnen, die allesamt über eine beeindruckende Branchenkompetenz verfügen. Das sind zum einen die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf (DITF), epda (European Brand and Packaging Design Association), ESMA (European Specialist Printing Manufacturers Association), The Marketing Cloud UK sowie der Fachverband Druck und Papier im VDMA.
Unser klares Ziel ist es, den internationalen Ausstellern und Besuchern den optimalen ROI zu ermöglichen.
Der drupa cube ist wieder die zentrale Konferenzfläche auf der drupa und die Anlaufstelle für intensiven Wissenstransfer. Das Programm umfasst fünf Keynotes renommierter internationaler Branchenspezialisten, Präsentationen zu Themen wie Steigerung des Geschäftserfolgs, Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit, die Zukunft von Druck und Verpackung, Vorträge und Best-Practice-Beispiele zu neuen Geschäftsmodellen und Trends.
Der touchpoint sustainability fokussiert auf die Rolle der Druck- und Papierindustrie in der nachhaltigen Transformation und gibt einen Überblick über aktuelle, mittel- und langfristige Entwicklungen. Hersteller, Branchenakteure, Marken und Anwender zeigen am touchpoint sustainability anhand zahlreicher Exponate, wie der Wandel gelingen kann.
Der touchpoint packaging setzt auf visionäre und intelligente Verpackungslösungen und bringt Markenartikler mit Designern, Druckdienstleistern und Verarbeitern zusammen. Die Einbindung von Studenten und jungen Talenten in Partnerprojekte mit Ausstellern verspricht einzigartige Verpackungslösungen für Faltschachteln, Etiketten, flexible Verpackungen und Wellpappe. Darüber hinaus werden wichtige Fragen zu globalen Megatrends und deren Auswirkungen auf die Verpackungsproduktion, wie Nachhaltigkeit oder E-Commerce, diskutiert.
Für Newcomer, junge Talente und Start-ups hat die drupa eine eigene Plattform geschaffen: drupa next age (dna). Hier können sie sich mit etablierten Unternehmen vernetzen, passende Kooperationspartner finden und innovative Geschäftsideen austauschen. Für einige Teilnehmer ist es die Chance, sich zum ersten Mal einem internationalen Fachpublikum zu präsentieren.
Der touchpoint textile präsentiert die Weltpremiere einer Digital Textile Microfactory. Sie zeigt eine vollständig vernetzte, integrierte Prozesskette von der digitalen Simulation über Design, Animation und virtuelles Rendering bis hin zur Produktion.
Welche Rolle wird KI in der Branche nach Ihrer Einschätzung spielen – sowohl im Mai in Düsseldorf als auch generell? Wo sehen Sie die größten Potenziale, wo Risiken und Gefahren?
S.G.: KI ist eines der wichtigsten Themen der Zukunft und macht auch vor der Druck- und Verpackungsbranche nicht halt. KI ermöglicht bereits heute eine umfassende Automatisierung von Prozessen entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Druck, vom Design bis zur Produktion, und eröffnet zahlreiche neue Möglichkeiten, zum Beispiel bei der Entwicklung maßgeschneiderter Drucklösungen oder auch in der Qualitätssicherung. Viele Aussteller werden zur drupa konkrete Anwendungsbeispiele mitbringen und Best Cases zeigen, um die Potenziale für die Branche zu verdeutlichen. Aber natürlich sollten wir uns auch mit den Faktoren beschäftigen, die Risiken beinhalten. Dabei sind Datenschutz und Sicherheit zentrale Anliegen, aber auch Themen wie die Automatisierung von Arbeitsprozessen, Verantwortlichkeiten, Transparenz und Fairness. Alle Akteure sollten die Vor- und Nachteile stets sorgfältig abwägen, damit unsere Branche die enormen Potenziale der KI bestmöglich nutzen kann. Wir werden uns auf der drupa intensiv damit beschäftigen.
Ein Event wie die drupa stellt auch die lokale Infrastruktur auf die Probe, sowohl auf dem Messegelände selbst als auch in den Bereichen An-/Abreise sowie Unterbringung. Wie unterstützt die Messe Düsseldorf in diesen Bereichen?
S.G.: Wir haben eine eigene Logistikabteilung bei der Messe Düsseldorf, die für einen reibungslosen Ablauf bei An-/Abreise sowie Auf- und Abbau auf dem Messegelände sorgt. Und natürlich ist unsere Infrastruktur für Großveranstaltungen wie die drupa ausgelegt. Aber selbst bei bester Planung kann es in Stoßzeiten zu Engpässen oder Wartezeiten kommen, hier bitten wir um Verständnis bei unseren Gästen. Wir empfehlen jedem, dem es möglich ist, per ÖPNV anzureisen. Das ist nicht nur umweltfreundlich, sondern hilft auch, den Verkehr rund um das Messegelände zu entlasten.
Die drupa ist Impulsgeber und wird den weltweiten, wirtschaftlichen Stellenwert der Print-Branche erneut in einem einzigartigen Ambiente unter Beweis stellen.
Auch wenn es in Düsseldorf vergleichsweise viele Hotelbetten gibt, sind bei Großveranstaltungen die Zimmer oft schnell ausgebucht oder entsprechend hochpreisig. Um unsere Kundinnen und Kunden hier bestmöglich zu beraten, arbeiten wir mit dem Reisebüro BCD Travel zusammen, das bei allen Fragen von der Anreise bis zur Unterkunft behilflich ist. Und das dann eben auch ein Hotelzimmer in Duisburg oder Essen zu günstigeren Konditionen findet.
Ein abschließendes Wort? Was muss aus Ihrer Sicht unbedingt noch erwähnt werden?
S.G.: Wir freuen uns ungemein, unsere internationalen Aussteller und Besucher im Mai und Juni nach so langer Zeit endlich wieder live in Düsseldorf begrüßen zu können. Wir tun alles dafür, dass die drupa für unsere Gäste zu einem einzigartigen Highlight wird. Die drupa ist Impulsgeber und wird den weltweiten, wirtschaftlichen Stellenwert der Print-Branche erneut in einem einzigartigen Ambiente unter Beweis stellen. Sie bietet die Chance, die Transformation der Branche mit neuen Entwicklungspotenzialen aktiv zu erleben und zu gestalten. Und natürlich ist dabei auch der wirtschaftliche Erfolg für unsere Kunden wichtig. Wir wünschen unseren Kunden den optimalen ROI sowie ein gutes Investitionsklima.
Damit die drupa auch für alle Besucher ein beeindruckendes, relevantes und unvergessenes Kundenerlebnis wird, empfehlen wir, sich auf den Messebesuch vorzubereiten – bei den vielen Ausstellern und der Größe des Geländes kann man sonst leicht den Überblick verlieren. Auf unserer Website www.drupa.de gibt es wertvolle Informationen zu Hotel- und Reisearrangements, unsere drupa App und Website hält alle auf dem Laufenden zu Ticketkaufprozessen, Führungen, Konferenzprogramm, Ausstellern und Produkten.
Frau Geldermann, haben Sie herzlichen Dank für das Gespräch! Wir freuen uns auf eine attraktive drupa 2024!