P3 1-2/2023 de

Editorial

Editorial

Wozu einer fähig ist, ahnt man spätestens dann, wenn einige nicht vorhandene Fähigkeiten zutage treten.

(Martin Gerhard Reisenberg (*1949), Diplom-Bibliothekar und Autor)

Liebe Leserinnen und Leser!

Die P3 ist schon von ihrem Grundgedanken her kein politisches Magazin. Die Entwicklungen der letzten Monate und Jahre, die daraus resultierenden, für alle nicht vollkommen Blinden sichtbaren, Tendenzen und die häufig zwischen verzweifelt, dilettantisch und vollkommen unfähig agierenden Politiker überall auf der Welt zwingen jedoch zunehmend zur Auseinandersetzung mit globalen und daher auch politischen Themen: Massive Rechtsrucke, Korruption, Lokalpatriotismus zum Zwecke des Machterhalts, provinzielles Denken (in der Hoffnung, auch Probleme würden dadurch kleiner werden) und eine zunehmende Orientierung an bildungsfernen Schichten – letztere sind leicht zu beeinflussen und machen einen immer größeren Teil der Wählerschaft aus – führen zwangsläufig zu einer Eskalation bestehender Probleme, die von den Verantwortlichen längst nicht mehr verstanden, geschweige denn durchschaut werden können. Im Klartext gesprochen: Wer sich in der zunehmend digitalen und vernetzten Welt nicht mehr ausreichend zurechtfindet, sollte auch nicht mit Kompetenzen für ihre Gestaltung bedacht werden. Das mag nach harten Worten klingen, jedoch resultieren die oben angesprochenen Auswüchse nicht zuletzt aus maßloser Überforderung. Parteibuch und Spindoktoren sind in dieser Welt schon längst kein Qualitätskriterium mehr. Abschottung und ein fremdenfeindliches Heile-Welt-Spiel auf kleiner Fläche führen unmittelbar zu Vertrauensverlust. Das wirkt sich auf Investoren, Kaufkraft, Know-How und Technologie aus – und führt über die Vernichtung von Arbeitsplätzen und den Abzug von Devisen letzten Endes zu einer existenziellen Gefährdung von Umwelt und Wirtschaft.

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre!

Ihr

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