EUDR-Umfrage: Viele Druckunternehmen unterschätzen Handlungsbedarf

Diese Zurückhaltung bewerten die Experten von Apenberg & Partner kritisch. Sie führen sie vor allem auf eine unzureichende inhaltliche Auseinandersetzung mit der EUDR zurück – sowie auf die irrige Annahme, die Verordnung könne noch vollständig gekippt werden. Dafür gebe es derzeit keinerlei belastbare Hinweise.

Je intensiver sich Unternehmen mit den Vorgaben der EUDR befassen, desto klarer treten laut Umfrage die operativen Herausforderungen zutage – insbesondere im Bereich der Warenwirtschaft und der Rückverfolgbarkeit von Lieferketten. Fachleute sehen in der EUDR vor allem eine Schulung in Sachen Transparenz: Wer die Anforderungen ernst nimmt, erkennt schnell, dass die lückenlose Nachverfolgung von Vorprodukten zum entscheidenden Knackpunkt wird.

Besorgniserregend ist in diesem Zusammenhang ein weiterer Befund der Studie: Ausgerechnet jene Unternehmen, die sich bislang kaum mit der Verordnung beschäftigt haben, treffen strategische Entscheidungen oft auf Basis lückenhafter oder missverständlicher Informationen.

Verantwortung für EUDR bleibt bei den Druckunternehmen

Ein häufig geäußerter Irrglaube ist, dass Papierhersteller oder der Papiergroßhandel die notwendige Dokumentation stellvertretend für Druckunternehmen übernehmen werden. Stephan Krauss, stellvertretender Vorsitzender des Bundesverbandes des Deutschen Papiergroßhandels e.V. (BVdDP), widerspricht dieser Einschätzung deutlich. Im Gespräch mit Apenberg & Partner bezeichnet er diese Erwartungshaltung als „Wunschdenken“ – die Verantwortung bleibe klar bei den verarbeitenden Unternehmen selbst.

Die vollständigen Umfrageergebnisse stehen ab sofort auf der Website von Apenberg & Partner zum kostenlosen Download bereit.