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(15.04.2021 / sbr)

Altpapierhandel 4.0

Ob junges Startup oder etablierter Player: Die Plattformökonomie birgt große Chancen im B2B-Markt. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette können Unternehmen vom digitalen Handel profitieren – auch beim Abfallmanagement. Für den Handel mit Altpapier bietet der Onlinemarktplatz recyfy einfache, sichere Prozesse und eine unkomplizierte Dokumentation. Mit dem Zusatzmodul recyfy Connect wird der Handel über den Marktplatz sogar noch effizienter: Die Anbindung an ERP-Systeme sichert Wettbewerbsvorteile beim Entsorgungsmanagement und senkt Aufwand und Kosten beim Handel spürbar.

Innovative Produkte, effiziente Prozesse, steigende Rezyklatanteile: Die Hersteller und Verarbeiter von Papier, Karton und Pappe zeigen, dass sie Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft nicht als Hürde, sondern als Wachstumschance begreifen. Ein wunder Punkt bleibt bisher jedoch das Abfallmanagement. Für die Entsorgung von Altpapier müssen Papier- und Verpackungshersteller häufig noch zum Telefon greifen. Eine digitale Handelsplattform läutet den Wandel im Entsorgungsmanagement ein: Das Angebot des Berliner Start-ups recyfy fußt auf dem recyfy Marktplatz, der den effizienten und sicheren Handel von Altpapier mit Fokus auf Einkauf und Verkauf ermöglicht.

Europaweiter digitaler Handel mit Altpapier auf einem Marktplatz

Nutzern bietet der Marktplatz einen effizienten und sicheren Handel von Altpapier. Über 180 registrierte Unternehmen machen von diesem Angebot schon heute Gebrauch. Sie handeln jeden Monat mit mehr als 32.000 Tonnen Altpapier, unterteilt in 24 Sorten. Für die Nutzung der Plattform werden weder Aufnahmegebühren noch Monatsbeiträge fällig, sondern nur eine Vermittlungsgebühr für jede Transaktion, die ebenso wie die Staffelpreise von Mengen und Sorten abhängig ist.

Wer privat oder geschäftlich schon einmal über einen Online-Marktplatz gehandelt hat, weiß auch, wie die Plattform von recyfy funktioniert: Nach der einmaligen Anmeldung können Nutzer Inserate suchen und selbst erstellen, digital in die Verhandlung treten und innerhalb kürzester Zeit zum Abschluss kommen. Nachdem der Handel abgeschlossen ist, können beide Seiten die Transaktion bewerten – das stellt die hohe Qualität der Akteure sicher. Telefonate, E-Mails, der Übertrag in Tabellen, Ausdrucke und Kopien – all dieser Aufwand entfällt. Nutzer konzentrieren sich auf ihr Geschäft, während die Plattform alle Formalien innerhalb von Sekunden digital abwickelt.

Schon heute versammeln sich Papierfabriken, Entsorger und Händler auf dem Marktplatz zum digitalen Handel. Nun will das Berliner Unternehmen auch Druckereien, Handelsunternehmen und die Verpackungsindustrie einladen, um Altpapier zu besseren Konditionen und schneller zu vermarkten. Außerdem stehen in den kommenden Monaten weitere europäische Länder auf der Agenda, um auch internationale Ströme über den Marktplatz laufen zu lassen.

Optimierung und Digitalisierung von Abläufen nach dem Handel

Für den sicheren und schnellen Handel mit Altpapier ist der recyfy Marktplatz schon heute eine gute Wahl, weil er sämtliche Prozesse entlang der Wertschöpfungskette digitalisiert. Jetzt hat recyfy das Angebot zusätzlich um eine Komponente ergänzt: Als Schnittstelle zum Enterprise Resource Planning integriert recyfy Connect den Marktplatz in bestehende IT-Systeme. Ob Hersteller, Verarbeiter, Händler oder Recycler – die vor- und nachgelagerten Prozesse des Entsorgungsmanagements können von allen Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette automatisiert und digital abgebildet werden.

„Papier- und Verpackungshersteller betrachten den Lebenszyklus ihrer Produkte vom Design hin zum Recycling“, sagt René Drescher. Die Sichtweise der Altpapierhändler und -recycler ist genau umgekehrt, erklärt der recyfy-CEO: „Für diesen Teil unserer Nutzer beginnt die Wertschöpfung beim Abfall und endet, wenn daraus wieder neue Produkte entstehen. Mit recyfy Connect verbinden wir beide Denkweisen, sodass ein wirklicher Kreislauf entsteht.“

Indem es manuelle Prozesse automatisiert, verleiht recyfy Connect dem Altpapierhandel noch mehr Effizienz. Händische Prozesse und der Datenaustausch über Systeme hinweg werden einfach übernommen: Aus Zeitfressern wird ein integrierter digitaler Prozess, der automatisch erfolgt und mit wenigen Klicks bestätigt wird. Das Ergebnis ist in der Praxis am deutlichsten in Form von gesparter Zeit und Kosten spürbar. Doch durch die Automatisierung alltäglicher Prozesse steigt gleichzeitig auch die Effizienz und Verlässlichkeit im Altpapierhandel – unternehmensintern wie im Verhältnis mit Kunden und Abnehmern. Die Umstellung von Zettelwirtschaft auf digitale Dokumentation erhöht außerdem die Compliance.

Digitalisierung des gesamten Abfallmanagements

Für 2021 hat das junge Unternehmen bereits weitere Schritte angekündigt: Neue Applikationen sollen die End-to-End-Digitalisierung des gesamten Stoffstroms ermöglichen. „Das wird dann zum Beispiel auch die vor- und nachgelagerten Prozesse umfassen“, führt Drescher aus: Von der Bedarfsplanung und -meldung, dem Daten-Matching und der Disposition über Auftragsabwicklung, Logistik, Nachverfolgung und Eingangskontrolle bis hin und zum Management von Reklamationen, Beschaffung und Verkauf können alle Prozesse zentral und automatisch organisiert werden.

Nutzer von recyfy Connect erhalten so systemübergreifend Vorteile. „Das Tool optimiert die Bedingungen für beide Seiten – Papierfabriken und Verpackungshersteller ebenso wie Entsorger“, erklärt Drescher die Vision. So können Mengen und Termine in einem zukünftigen Modul zwischen Papierfabrik und Verpackungswerk komplett digital abgewickelt werden. Mit recyfy stellt das Entsorgungsmanagement für die Hersteller und Verarbeiter von Papier nicht länger eine Hürde dar, sondern fördert die ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit der Unternehmen und der Branche.